„Begegnungen verändern Betriebsmiteinander“

Landrat Wolfgang Schuster richtet seinen Appell an die Unternehmen der Region, Mut zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu haben. (Foto: Geiß)

Die Lebenshilfe Dillenburg hat sich mit einem festlichen Martinsgansessen bei seinen Partnerunternehmen der Betriebsintegrierten Beschäftigung (BiB) bedankt. Rund 70 Gäste fanden sich dazu am Dienstagabend in der Lebenshilfe-Werkstatt in Flammersbach ein. Unter ihnen Landrat und BiB-Schirmherr Wolfgang Schuster.

„Der Lahn-Dill-Kreis setzt damit ein starkes Zeichen der Solidarität Menschen mit Behinderungen gegenüber“, freute sich Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon. Auf den Tag genau elf Jahre nach seinem Amtsantritt als Landrat sprach Schuster über die 2000 offenen Stellen im Landkreis und appellierte an die Unternehmen der Region, mehr Mut zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung mittels eines BiB-Verhältnisses zu haben. „Damit gehen die Betriebe kein Risiko ein, und es ist für alle Beteiligten eine Win-win-Situation.“

Im Rahmen der Betriebsintegrierten Beschäftigung behält der behinderte Mensch seinen Status als Mitarbeiter der Werkstätten, ist aber in seinem Arbeitsalltag komplett in die Abläufe des jeweiligen Außenbetriebs eingebunden. Ralf Turk, Bereichsleiter der Dillenburger Werkstätten, beschrieb die Bereicherung, die von einem behinderten Menschen für ein Unternehmen ausgeht, folgendermaßen: „Die Begegnung mit unseren behinderten Mitarbeitern löst etwas in uns aus. Sie berühren uns. Bei aller Marktwirtschaft, Zielerreichung und allem Arbeitsstress verändern diese Begegnungen auch etwas im Miteinander eines Betriebes.“  So spielen laut Turk in Zeiten von Personalmangel nicht nur Faktoren wie Einkommen und Sicherheit eine Rolle, sondern auch Fragen nach Atmosphäre und Image eines Unternehmens.