Betriebsintegrierte Beschäftigung: Landrat Wolfgang Schuster besucht Firma Cloos
Torsten Sänger fährt mit der Luftdruckspritze über ein kupferfarbenes Röhrchen. Danach wirft er einen prüfenden Blick hinein. Keine Späne mehr zu sehen. Er nickt zufrieden. Ob er Spaß an seinem Job hat? Er grinst. „Hier wird mir nie langweilig.“
Der junge Mann ist einer von vier Menschen mit Behinderungen aus den Dillenburger Werkstätten, die durch einen Außenarbeitsplatz im Haigerer Unternehmen Cloos eine neue berufliche Heimat gefunden haben. Bereits seit 14 Jahren ist Torsten Sänger für den Spezialisten für Schweißgeräte und Industrieroboter tätig. Heute präsentiert er seinen Arbeitsbereich vor hohem Besuch: Landrat Wolfgang Schuster (SPD), Schirmherr für die Betriebsintegrierte Beschäftigung (BiB) der Lebenshilfe Dillenburg, macht sich vor Ort ein Bild von der gelungenen Kooperation.
„Wir brauchen Partner, die Menschen mit Handicaps dabei helfen, eine Chance bekommen, sich zu bewähren“, betont der Politiker. „Gerade im Hinblick auf die Veränderungen im Arbeitsmarkt und die in den vergangenen Jahren stark angestiegene Arbeitslosigkeit behinderter Menschen.“ Die Firma Cloos ist nun schon seit 20 Jahren Partner der Lebenshilfe Dillenburg. Eine gemeinsame Zeit, für die Lebenshilfe-Vorstandsmitglied Dirk Botzon sehr dankbar ist: „Hier wird Normalität gelebt, und das ist das Schöne. Innerhalb des Unternehmens werden Rahmenbedingungen geschaffen, durch die die behinderten Mitarbeiter ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können – und zwar Schulter an Schulter mit Kollegen aus dem Hause Cloos.“
Die Kollegen bestätigen den positiven Eindruck. „Wir wollen unsere behinderten Mitarbeiter nicht mehr missen“, sagt Lagerleiter Achim Müller. „Sie sind vollkommen in unser Unternehmen integriert. Wir sind sehr zufrieden mit ihrer Leistung, das Ganze funktioniert einfach wunderbar.“
Derzeit sind mehr als 30 Werkstätten-Mitarbeiter der Lebenshilfe Dillenburg als „BiB“-Mitarbeiter in Außenarbeitsplätzen in heimischen Unternehmen beschäftigt. Sie gelten dabei nicht als Ersatz für Fachkräfte, sondern haben vielmehr die Funktion, das dortige Fachpersonal zu entlasten. Anfang 2013 wurde die Finanzierung der Außenarbeitsplätze vom Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen neu strukturiert. Ziel ist es, mehr Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Neben den „BiB“-Mitarbeitern sind aktuell rund 25 Werkstätten-Mitarbeiter der Lebenshilfe Dillenburg in Außenarbeitsgruppen in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes beschäftigt.